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Markerbsen

Erbse_Balken © LfULG

Der Anbau von Markerbsen hat in Sachsen eine herausragende Bedeutung für die industrielle Gemüseverarbeitung, insbesondere für die Tiefkühlindustrie.

In der Verarbeitung werden Markerbsen vor allem nach Sortierung und Reifezeitpunkt differenziert. Während früher grobe Sortierungen dominierten, steigt die Nachfrage nach mittelfeinen Kalibern kontinuierlich an. Diese Sorten bieten eine ausgewogene Kombination aus Ertrag, Qualität und Verarbeitungseignung und entsprechen den Anforderungen der mitteldeutschen Verarbeiter.

Die Aussaat erfolgt in Sachsen je nach Reifegruppe gestaffelt zwischen Ende März und Anfang Mai. Diese Praxis ermöglicht eine kontinuierliche Ernte und Versorgung der Verarbeitungsbetriebe. Die enge Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Forschung, insbesondere durch das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, trägt wesentlich zur Optimierung von Sortenwahl, Anbautechniken und Erntezeitpunkten bei.

Die Ergebnisse – kurzgefasst
Am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz wurde 2007 ein Fruchtfolgeversuch mit Gemüseerbsen angelegt, bei dem die Erbsen jährlich bzw. im 2-, 4- und 6-jährigen Abstand ohne bzw. mit zwischenzeitlicher Leguminosenkulturen angebaut werden. 2023 standen auf allen 1- bis 4-jährigen Varianten Erbsen, sodass wieder ein Ertragsvergleich durchgeführt werden konnte.
Mit Ausnahme einer 4-jährigen Variante, bei der zwischenzeitlich ein 1½-jähriger Luzerneanbau eingegliedert ist, zeigten alle Varianten mit durchschnittlich 26 dtTW 120/ha ein nur mäßiges Ertragsniveau. Die Variante mit nunmehr 16-maligem ununterbrochenen Erbsenanbau (Zwischenfrucht jeweils Phacelia) reihte sich hier mit 23 dtTW 120/ha ein. Die 4-jährige Variante mit Luzerne zeigte mit 47 dtTW 120/ha einen herausragenden Ertrag, der u.a. mit einem um gut 30 kg N/ha höheren Nmin-Vorrat zustande gekommen sein könnte.

16 Jahre Erbsen-Monokultur auf einem Level mit vielen 4-jährigen Fruchtfolgen | hortigate - Der Informationsdienst Gartenbau

Die Ergebnisse – kurzgefasst
Im Versuch »Markerbsen für die Tiefkühlindustrie« wurden 2024 am Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz 9 späte Sorten geprüft, die zumeist als grob sortierende Varietäten zur Prüfung angemeldet wurden.

Bei Aussaat Anfang April führten die um rund 2 K wärmeren Monate April und Mai zu einer schnellen Entwicklung, sodass bereits am 20. Juni eine mit A+13 betitelte Sorte geerntet werden musste. Die Erträge fielen mit einer Spanne von 0,35 bis 0,72 kgTW120/m² sehr unterschiedlich aus, Spitzenerträge wurden somit nicht realisiert. Die Grünkornsortierung fiel ungewöhnlich klein aus, drei der neun Sorten waren nach den Ergebnissen sogar als sehr feine Erbsen zu klassifizieren. Auch alle anderen Sorten waren weit davon entfernt, als grobe Erbsen angesprochen werden zu können. Obigo zeigte ein sehr dunkelgrünes Korn, die Neuzüchtung SV 2518 punktete mit einer sehr guten Benotung bei der Einheitlichkeit der Grünkornfarbe.

Alle späten Markerbsensorten mit einer viel zu feinen Kornsortierung

Die Ergebnisse – kurzgefasst
Im Versuch »Markerbsen für die Tiefkühlindustrie« wurden 2024 am Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz 13 mittelspäte Sorten geprüft, die allesamt als grob sortierende Varietäten zur Prüfung angemeldet wurden.

Bei Aussaat Anfang April führten die um rund 2 K wärmeren Monate April und Mai zu einer schnellen Entwicklung, sodass bereits am 19. Juni eine A+9-Sorte geerntet werden musste. Letzte Sorten wurden erst am 24. Juni geerntet und waren damit als späte Sorten anzusprechen. Die Erträge fielen mit einer Spanne von 0,39 bis 0,94 kgTW120/m² sehr unterschiedlich aus, die ertragsschwachen Sorten zeigten eine ungewöhnlich kleinkörnige Sortierung. Die beiden ertragsstärksten Sorten, ZKI-005 und Royce, reiften erst 15 bzw. 16 Tage nach der Vergleichssorte ab. ZKI-005 zeigte nach dem Blanchieren ein sehr dunkelgrünes Korn, Abstriche waren allerdings bei der Einheitlichkeit der Grünkornfarbe zu machen. Hier punktete Royce mit einer sehr guten Benotung.

Rund die Hälfte der mittelspäten Erbsensorten mit schwacher Leistung

Die Ergebnisse – kurzgefasst
Im Versuch »Markerbsen für die Tiefkühlindustrie« wurden 2024 am Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz 22 Sorten geprüft, die als mittelfrühe, zumeist grob sortierende Sorten zur Prüfung angemeldet wurden. Bei Aussaat Ende März führten die um rund 2 K wärmeren Monate April und Mai zu einer schnellen Entwicklung, sodass bereits am 10. Juni erste A+4-Sorten geerntet werden mussten. Letzte Sorten wurden erst um den 20. Juni geerntet und waren damit als mittelspäte, meist sogar späte Sorten anzusprechen.

Etliche Sorten zeigten in einer oder auch zwei der Wiederholungen massiv Ausfälle, weshalb der A-Block generell aus der Ertragsauswertung herausgenommen wurde. Bemerkenswert ist, dass bei 7 Sorten überhaupt keine Schäden in den entsprechenden Blöcken auftraten. Unter diesen Sorten waren 4 Sorten eines Zuchtprogrammes, die sich mit Erträgen von über 1 kgTW120/m² deutlich von allen anderen Sorten absetzten. Allerdings zählten diese Sorten zu jenen, die auch nicht als mittelfrüh eingruppiert werden konnten. In qualitativer Hinsicht war bei einer dieser Sorten nur eine nur mittlere Einheitlichkeit der Grünkornfarbe zu bemängeln.

Mehr als die Hälfte der Sorten sortierte zum Teil deutlich feiner als von den Züchterhäusern angegeben.

Vier verspätete Sorten toppten im Sortiment mittelfrüher Markerbsen

Die Ergebnisse – kurzgefasst
Im Versuch »Markerbsen für die Tiefkühlindustrie« wurden 2024 am Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz in der frühen Reifegruppe Sorten geprüft, die fast vollständig als grobe Erbsen deklariert werden.

Bei früher Aussaat und überdurchschnittlichen Temperaturen in der gesamten Kulturzeit waren erste Sorten bereits zum Monatswechsel Mai/Juni erntereif. Die relativen Entwicklungszeiten der Sorten bewegten sich nicht immer im Bereich der Züchterangaben. Bei einer Spanne von 0,28 bis 0,80 kg/m² fielen die auf TW 120 standardisierten Erträge sehr unterschiedlich aus. Die Grünkornsortierung entsprach vielfach den Züchterangaben, zwei Sorten waren aber als mittelfein zu klassifizieren. Die Grünkornfarbe war allgemein mittel- bis dunkelgrün, bei zwei Sorten ließ die Einheitlichkeit der Grünkornfarbe Wünsche offen.

Flop- und Top-Erträge bei frühen, zumeist groben Markerbsensorten

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