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Spinat

Spinatanbau_Teaser © LfULG

Spinat zeichnet sich durch seine kurze Vegetationsperiode aus und eignet sich daher hervorragend für den Anbau in gemäßigten Klimazonen wie Sachsen. Die Aussaat erfolgt typischerweise im Frühjahr (März bis Mai) oder im Herbst (August bis Oktober), wobei je nach Jahreszeit und Sorte unterschiedliche Anforderungen an die Pflanzen gestellt werden . Für den industriellen Anbau werden häufig schossfeste Sorten gewählt, die eine gleichmäßige Entwicklung und hohe Erträge gewährleisten.

In Sachsen werden regelmäßig Sortenversuche durchgeführt, um die Eignung verschiedener Spinatsorten für den regionalen Anbau zu testen. Diese Versuche helfen dabei, Sorten mit hoher Ertragsleistung und guter Qualität für die industrielle Verarbeitung zu identifizieren.

Die industrielle Verarbeitung von Spinat umfasst verschiedene Produkte wie Tiefkühlspinat oder als Bestandteil von Fertiggerichten. Die Nähe der Anbauflächen zu Verarbeitungsbetrieben in Sachsen ermöglicht eine schnelle Verarbeitung nach der Ernte, was die Frische und Qualität der Produkte sichert.

Die Ergebnisse – kurzgefasst Im Versuch
»Spinat im frühen Herbstanbau« wurden 2024 am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz 18 Sorten aus allen Reifegruppen, darunter etliche Sorten mit vollständiger Resistenz gegen Falschen Mehltau, geprüft. Bei Aussaat am 29. Juli und einem August mit 14. Hitzetagen mussten zwei Sorten schossbedingt bereits am 6. September geerntet werden. Bei nur 39 Tagen Kulturzeit und einem zwischenzeitlich massiven Hagelschaden konnten hier nur bescheidene Erträge realisiert werden. Die Ernte der mittelfrühen Sorten war witterungsbedingt nur einheitlich nach 53 Tagen möglich. Albacore und Bilby konnten hier, bei allerdings nur unterdurchschnittlichen TS-Gehalt, 2,3 kg/m² erreichen. Bezogen auf 9 % TS-Gehalt konnten aber auch Austin und Nembus ertraglich mithalten. Im mittelspäten Bereich schafften es dann Obira und Spirico, die 2,5 kg9 % TS/m²-Marke zu überschreiten. Die späten Sorten, oftmals sehr dunkellaubige Savoy-Typen, enttäuschten in ertraglicher Hinsicht

Viele Spinatsorten mit enttäuschendem Ertrag beim frühen Herbstanbau

Die Ergebnisse – kurzgefasst Im Versuch
»Spinat im späten Frühjahrsanbau« wurden 2024 am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz 18 Sorten aus allen Reifegruppen, darunter etliche Sorten mit vollständiger Resistenz gegen Falschen Mehltau, geprüft. Bei günstigen Bedingungen in der Hauptwachstumsphase Mai konnten mehrere Sorten die 4 kg/m²- Ertragsmarke überschreiten. Die TS-Gehalte lagen, bei gewissen Sortenunterschieden, im Mittel bei 8,2 %. In der frühen Reifegruppe hoben sich zwei Sorten ertraglich hervor. Im mittelfrühen bis späten Segment wurden dann Spitzenerträge erzielt, die umgerechnet auf einen TS-Gehalt von 9 % bei 1 /3 der Sorten bei über 3,5 kg/m² lagen. In qualitativer Hinsicht gab es keine Beanstandungen, die Sorten unterschieden sich nur wenig in Blattfarbe und –form. Unter den späteren Sorten gab es zwei Sorten mit sehr aufrechter Blatthaltung und mehrere Sorten mit stärkerer Blasigkeit der Blattspreiten.

Später Frühjahrsspinat: In jeder Reifegruppe Top-Kandidaten

Die Ergebnisse – kurzgefasst
Im Versuch »Spinat im Frühanbau« wurden 2024 am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz frühe und mittelfrühe Sorten, darunter mehrere Neuzüchtungen mit vollständiger Resistenz gegen Falschen Mehltau, geprüft. Bei vergleichsweise frühem Auflauf aber einer längeren kalten Witterungsphase im April konnten keine Spitzenerträge realisiert werden. Unter den beiden frühsten Sorten konnte El Prado mit 2,31 kg/m² einen schönen Frühertrag erzielen, vier Tage später erreichte Albacore mit einem Ertrag von 2,959 % TS kg/ha den Spitzenplatz im frühen Segment, der auch den Vergleich mit den mittelfrühen Sorten nicht scheuen musste. Die mittelfrühen Sorten standen nach 74 bzw. 77 Tagen zur Ernte an. Sie erreichten zumeist Erträge von über 2,5 kg/m², eine Sorte fiel gegenüber den Spitzenreitern El Diego und Obira signifikant ab. In qualitativer Hinsicht gab es keine Beanstandungen, je eine Sorte in der frühen bzw. mittelfrühen Reifegruppe fiel optisch durch sehr aufrechten Wuchs mit ausgeprägt dunkelgrünen, eher spitzen Blättern auf.

Frühjahrsspinat: Einige frühe/-mittelfrühe Sorten hoben sich (leicht) hervor

Die Ergebnisse – kurzgefasst
Im Versuch »Spinat im Winteranbau« wurden 2023/24 am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz frühe bis mittelspäte Sorten, darunter 6 (Neu-) Züchtungen mit vollständiger Resistenz gegen Falschen Mehltau, geprüft. Bei einem warmen Oktober aber angepasstem Aussaattermin ging der Spinat mit passender Größe in den Winter. Bei zwei Sorten zeigten sich in der herbstlichen Wachstumsphase aber deutliche Abbauerscheinungen. Über Winter bauten zwei weitere Sorten stärker ab, vermutlich war hier ein Befall mit CMV und anderen Viren ursächlich. Nach einem frühlingshaften Februar und warmen, am Standort aber trockenen März, mussten am 12. April die ersten Sorten geerntet werden. Bilby kam hier auf einen Ertrag von 2,16 kg/m². Im mittelfrühen Segment lieferten Disko und Timor jeweils gut 2,5 kg/m². Die Sorten der mittelspäten Reifegruppe standen am 23. April zur Ernte an, nach einer Frostnacht wurden hier ungewöhnlich hohe Trockensubstanzgehalte vorgefunden. Die dunkelgrüne Arakis und SV 5840 zeigten gute Erträge, bezogen auf 9 % TS-Gehalt lag der Ertrag sogar bei über bzw. knapp 4 kg/m².

CMV & Co. setzten vielen Winterspinatsorten zu

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat Obst-, Gemüse- und Weinbau

Dr. Hermann Laber

Telefon: 0351 2612-8715

E-Mail: Hermann.Laber@smekul.sachsen.de

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