Schafwolle
Am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz wurde 2020 die Nährstoffaufnahme von Stangensellerie untersucht. Bei N und S wurde auch der zeitliche Verlauf der Aufnahme erfasst.
Bei einer Aufdüngung auf 230 kg N/ha0-30 cm wurde ein Marktertrag von 559 dt/ha realisiert, eine Düngung auf nur 180 kg N/ha brachte allerdings keine Ertragsnachteile. Der N-Gehalt des Aufwuchses lag bei 2,13 % N/i.d.TS (N230), während Literaturdaten, bei zum Teil allerdings deutlicher höherer N-Düngung, N-Gehalte von bis zu 3,1 % belegen.
Die N-Aufnahme belief sich auf 207 kg N/ha (N230), die S-Aufnahme summierte sich auf 103 kg S/ha, womit sich ein außergewöhnlich enges N/S-Verhältnis von 2,0 ergab.
Verglichen mit Literaturdaten zeigten sich bei den P-, K-, und Mg-Gehalten zum Teil größere Abweichungen, auffällig war auch ein relativ hoher TS-Gehalt der Marktware.
Am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz wurde 2022 in einem Feldversuch mit gepflanzten Sommerzwiebeln die Düngewirkung von Schafwollpellets und einem Schafwoll-Mulchvlies im Vergleich zu Standardvarianten untersucht.
Gegenüber der ungedüngten Kontrolle führte die Düngung von 80 kg Nt/ha in Form von Haarmehl- bzw. Schafwollpellets nicht zu einer statistisch absicherbaren Steigerung der Mengen an Zwiebeln > 40 mm. Eine mit Schafwollpellets gedüngte, zusätzlich mit einem PP-Vlies gemulchte Variante zeigte aber größere Mengen an Zwiebeln > 70 mm.
Mit dem Schafwoll-Mulchvlies wurden 454 kg Nt/ha zugeführt, bei Ende der Zwiebelkultur wurden hiervon noch 412 kg/ha in dem nur mäßig angerotteten Vliesrest vorgefunden. Während nur wenige Unkräuter das Wollvlies durchwachsen konnten, entwickelten sich diese aber unter dem Vlies. Bezüglich der Mengen an Zwiebeln > 40 mm fiel die Wollvlies-Variante gegenüber den mit Pellets gedüngten Varianten deutlich ab.
Die N-Freisetzung aus den Düngern lag bei 20 (Schafwollpellets) bzw. 31 % (Haarmehlpellets), das Wollvlies stellte den Zwiebeln nur 11 % der zugeführten N-Menge zur Verfügung.
Am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz wurde 2022 in einem Feldversuch mit Herbst-Kopfsalat die Düngewirkung von Schafwollpellets, einem Schafwoll-Mulchvlies und einem Produkt auf Basis von Sojaschrot untersucht.
Die Düngung von rund 120 kg Nt/ha mit intakt eingearbeiteten Schafwoll- und Sojaschrotpellets sowie versuchsweise vor der Ausbringung mit einer Mühle "zerfaserten" Schafwollpellets führte zu einer deutlichen Erhöhung der Kopfmasse gegenüber der ungedüngten Kontrolle. Anders als in einem Frühjahrssatz zeigte auch das Schafwoll-Mulchvlies, mit dem gut 450 kg Nt/ha zugeführt wurden, eine mit den Düngern vergleichbare Ertragswirkung.
Die N-Freisetzung aus den "zerfaserten" Schafwollpellets fiel mit 33 % wiederum höher aus als bei den intakt eingearbeiteten Wollpellets (14 %). Das Schafwollvlies stellte dem Salat nur 7 % der zugeführten N-Menge zur Verfügung. Die höchste N-Freisetzung (45 %) errechnete sich für die Soja-Pellets.
Am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz wurden 2023 in einem Feldversuch Nachwirkungseffekte von Düngemitteln aus Schafwolle untersucht.
Eine Ertragswirkung einer vorjährigen Schafwolldüngung bzw. dem 'Standard‘ Haarmehlpellets ließ sich in der nachgebauten Rote-Bete-Kultur nicht nachweisen. Die N-Nachlieferung des Bodens dominierte das Ertragsgeschehen. Auch ohne Düngung bzw. nach zweimaligem Aussetzen einer Düngung (Kontrollvariante) wurden hohe Erträge erzielt. Zwischen den Varianten waren keine Ertragsunterschiede festzustellen. Der N Gehalt der Roten Bete war sehr gering und lag weit unterhalb vom bekannten Durchschnittswert. Das Ergebnis der N-Bilanz liefert Interpretationsspielraum für geringfüge Effekte in der Folgewirkung.
Am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz wurde 2022 in einem Feldversuch mit gepflanzten Zucchini die Düngewirkung von intakten/zerfaserten Schafwollpellets, einem Schafwoll-Mulchvlies und Düngerpellets auf Basis von Madenkot untersucht.
Die im Reihenbereich ausgebrachte Düngung mit den Pellets in Höhe von 150 kg Nt/Brutto-ha führte tendenziell zu Mehrerträgen gegenüber der ungedüngten Kontrolle, die mit 7,88 kg/m² aber auch einen guten Ertrag lieferte. Das Schafwollvlies, das mit 45,4 g Nt/m² eine beachtliche N-Fracht aufweist, führte anfangs zu optisch erkennbaren Wachstumsbeeinträchtigungen, konnte diese aber in der zweiten Kulturhälfte mit dem Spitzenertrag von 9,63 kg/m² wettmachen.
Die N-Aufnahme der Zucchini lag bei 219 kg N/ha (Kontrolle) bis 300 kg N/ha (Wollvlies). Eine Überschlagsberechnung ergab, dass die Schafwollpellets, unabhängig ob intakt oder zerfasert eingebracht, ca. 19 % der gedüngten N-Menge in pflanzenverfügbarer Form freisetzten. Das Wollvlies setzte nach dieser Rechnung 11 % frei, die Pellets auf Basis des Madenkots nur 5 %.
Die S-Aufnahme lag durchschnittlich bei knapp 21 kg/ha, mit dem Erntegut der untersuchten Schafwollpellets-Variante wurden 86 kg P2O5 und fast 270 kg K2O/ha vom Feld abgefahren.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat Obst-, Gemüse- und Weinbau
Dr. Hermann Laber
Telefon: 0351 2612-8715
E-Mail: Hermann.Laber@smekul.sachsen.de