Sortimentssichtung bei Beet- und Balkonpflanzen

Projektlaufzeit: Daueraufgabe

Ausgangssituation:

In Deutschland und somit auch in Sachsen nimmt die Produktion von Beet- und Balkonpflanzen eine bedeutende Stellung für die Zierpflanzengärtner ein. Dabei ist das breite Sortiment an Beet- und Balkonpflanzen in seiner Arten- und Sortenvielfalt  in der Produktion nicht zu unterschätzen. Jedes Jahr werden zahlreiche neue Sorten von der nationalen und internationalen Züchtung eingeführt. Oft fehlen bei den Neueinführungen regionalspezifische Aussagen zur Kulturführung und zum Freilandverhalten.
Einerseits müssen die sächsischen Gärtner ihren Kunden neue Sorten, ein aktuelles Sortiment und fachgerechte Beratung bieten, um Kundenbindung und -gewinnung zu erreichen. Andererseits kann ein ständiger Arten- und Sortenwechsel in der Produktion zu einem erhöhten unternehmerischen Risiko führen, weil Erfahrungen in der Kulturführung bei den neuen Arten und Sorten sowie regionalspezifische Aussagen zur Freilandverwendung fehlen. 

Projektziele:

Weil bei der Einführung von neuen Arten und Sorten oft nur wenige Erfahrungen zur Kultur und zum Verhalten im Freiland vorhanden sind, soll durch das Projekt diese Lücke geschlossen werden. Eine durch regionalspezifische Aussagen untermauerte Sortenwahl hilft dem Produzenten Energie einzusparen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Wachstumsreglern zu minimieren oder den Vermarktungsaufwand zu senken. Bei der späteren Freilandverwendung beim Endverbraucher helfen Aussagen zur regionalen, klimatischen Eignung der Sorten. Empfehlenswerte Arten und Sorten sollten wetterfest, robust und krankheitsresistent sein. Diese Verbraucherwünsche decken sich mit dem öffentlichen Interesse an Biodiversität in der Stadt und im ländlichen Bereich, insektenfreundlicher Gestaltung von Balkonkästen über das öffentliche Grün bis hin zur Wechselbepflanzung von Grabflächen, der Minimierung von Pflanzenschutzmaßnahmen und der erfolgreichen Begrünung im urbanen Bereich.

Inhalte:

Teilaufgaben des Projektes sind:

  1. In Zusammenarbeit mit Lehr- und Versuchseinrichtungen anderer Bundesländer werden für wichtige Arten umfassende Sortenaussagen erfasst. Sowohl im Ringversuch Pelargonien als auch im Arbeitskreis Beet- und Balkonpflanzen werden unter abgestimmten Versuchsbedingungen die Pflanzen im Gewächshaus herangezogen und dann im Freiland geprüft. So können sowohl allgemeine, regionsunabhängige Aussagen getroffen als auch die Eigenschaften einer Sorte unter den regionalen Bedingungen eingeschätzt werden.
  2. Für neuen Arten und Sorten werden  in den Anzuchtversuchen Angaben zu Kulturdauer, Wuchsverhalten, Blühleistung sowie Einheitlichkeit der Bestände gewonnen. In der anschließenden Freilandprüfung stehen die Eignung für bestimmte Standorte in der Verwendung (Grundbeet, Balkonkasten, Blumenampel, Pflanzcontainer unter sonnigen oder schattigen Bedingungen), die regionale klimatische Eignung sowie die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen im Mittelpunkt.
  3. Jährlich wird für ausgewählte Arten eine möglichst umfangreiche Sortimentssichtung durchgeführt. Dabei werden nicht nur die Neuheiten, sondern die am nationalen und internationalen Markt auch schon etablierten Sorten geprüft. Auch hier werden sowohl Aussagen zur Anzucht als auch in der Verwendung getroffen.

Pillnitzer Probefeld

Beet- und Balkonpflanzen im Zierpflanzenbau

© Foto: Dallmann, LfULG

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 82: Zierpflanzenbau

Beate Kollatz

Telefon: 0351 2612-8202

E-Mail: Beate.Kollatz­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

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