Aktueller Pflanzenbaurat vom 05.07.2018

Zuckerrüben – auf pilzliche Blattflecken kontrollieren

Momentan präsentieren sich die Rübenbestände noch weitestgehend gesund, leiden aber örtlich zunehmend unter der Trockenheit. Das Infektionsrisiko für Blattkrankheiten in den Zuckerrüben ist witterungsbedingt zumeist auf geringem Niveau. Das Cercospora-Prognosemodell (www.isip.de) signalisiert in der 27. Kalenderwoche für Nord- und Mittelsachsen den Aufruf zur Feldkontrolle (siehe Grafik 1). Zumindest in diesen Gebieten sollten Sie Ihre Schläge ab sofort wöchentlich auf Befall kontrollieren. Als Entscheidungshilfen werden das Cercospora-Prognosemodell unter www.isip.de und die App »ISIP Rübenblatt-Scan« für Android und Apple Smartphones zur Erkennung von Blattkrankheiten an Zuckerrübenblätter empfohlen.

Kartoffeln – Krautfäule- und Alternariabekämpfung

Bislang (Stand 27. Kalenderwoche) wurde in Sachsen noch kein Erstauftreten von Phytophthora im Feldbestand gemeldet. Lediglich im Kleinanbau gibt es örtlich Befall. Die derzeit trockenen Bedingungen bewirken nur einen geringen Befallsdruck durch die Kraut- und Knollenfäule (siehe Grafik 2 bzw. www.isip.de), so dass nach erfolgtem Spritzstart die Spritzabstände verlängert werden können (bis zu 14 Tage). Eventuelle Gewitterniederschläge könnten regional zu einem Ansteigen der Infektionsgefahr führen.

Durch die extremen Bedingungen wird das Auftreten von Alternaria-Befall weiter gefördert. Hier kann im Rahmen der Krautfäulebekämpfung mit dem Einsatz von Kombinationspräparaten, die den Wirkstoff Mancozeb enthalten, die Nebenwirkung gegen Alternaria genutzt werden oder Polyram WG eingesetzt werden. Der Einsatz von Alternaria-Spezialfungiziden (Revus Top, Narita, Signum oder Ortiva) wird nur in späten und/oder anfälligen Sorten und bei hohem Befallsdruck empfohlen.

Dr. Michael Kraatz

Grafik 1: Cercospora in Zuckerrüben – Prognose (CERCBET)

Grafik 2: Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln – Befallserhebung und Prognose