Aktueller Pflanzenbaurat vom 10.03.2018

Nach der Wiedererwärmung ist an das rechtzeitige Aufstellen von Gelbschalen in den Rapsbeständen zu denken. Die im Frühjahr relevanten Schädlinge der Große Rapsstängelrüssler und der Gefleckte Kohltriebrüssler verlassen ihre Winterquartiere, wenn Bodentemperaturen von über 5 °C überschritten werden bzw. wenn für einige Tage Tagestemperaturen von über 10 °C vorliegen.

Die GS sind mit einem Gitter (6 mm Maschenweite für Bienenschutz) zu versehen und ca. 10 bis 20 m vom Feldrand entfernt aufzustellen, 10 cm über dem Bestand zu platzieren und ständig der Bestandeshöhe des Rapses anzugleichen. Die Schalen sollten eine frische gelbe Farbe aufweisen und sind etwa zur Hälfte mit Wasser zu füllen, dem ein paar  Tropfen Spülmittel zur Oberflächenentspannung zugesetzt wurde. So kann eine gute Fängigkeit gewährleistet werden. Die Kontrollen sollten bei warmer Witterung, wo Zuflug möglich ist, mindestens 2-mal wöchentlich erfolgen.

Für die Verhinderung einer weiteren Ausbreitung von Resistenzen darf der Einsatz von Insektiziden nur nach Erreichen eines Bekämpfungsrichtwertes (Tabelle) erfolgen. Der Bienenschutz muss bei allen Maßnahmen vorrangig sichergestellt werden.

Tabelle: Bekämpfungsrichtwerte – tierische Schaderreger im Rapsanbau für Gelbschalen mit Gitterabdeckung

Schad- erreger	Überwachungs- bzw. Bekämpfungstermin	Bekämpfungs- richtwert
Großer Raps- stängel- rüssler	Vegetationsbeginn	>5 Käfer/Gelbschale  mit Gitterabdeckung in 3 Tagen bzw. im Bestand 3 Käfer/ 25 Pflanzen
Gefleckter Kohltrieb- rüssler	Vegetationsbeginn	>15 Käfer/Gelbschale mit Gitterabdeckung in 3 Tagen bzw. im Bestand >20 Käfer/ 25 Pflanzen

Hinweis in eigener Sache:
Im Februar wurde die Broschüre »Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland« als gemeinsame Information der Pflanzenschutzdienste der Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fertiggestellt und als Bestandteil des Warndienstes an die Abonnenten des sächsischen Warndienstes ausgeliefert.
Darüber hinaus ist eine Bestellung möglich über:
Fax  0351 2103681 oder
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Dr. Michael Kraatz