Anbau von Gurken auf Substrat am hohen Draht

Laufzeit: 01/2007 - 02/2010

Projektlaufzeit

01/2007 - 02/2010

 

Projektziele

  • Entwicklung von Anbauverfahren von Gurken auf Substrat, die deutliche quantitative und qualitative Verbesserungen in der Anbautechnologie ermöglichen.
  • Prüfung des Anbaus am Hohen Draht auf seine Eignung und Wirtschaftlichkeit.
  • Stärkung der Rentabilität des Gurkenanbaus auf Substrat.

 

Projektergebnisse

Der Anbau von Gurken am Hohen Draht bietet die Möglichkeit, deutliche Ertragssteigerungen auf Substrat zu erreichen. Bei optimalem Kulturverlauf sind Erträge von 200 bis 220 Gurken/m² realistisch.

Für die Erzielung maximaler Erträge sind Bestandesdichten im Bereich von 2,7 bis 3,2 Triebe/m² erforderlich. Die Verfahren am Hohen Draht mit Dichtpflanzung »Hoher Draht 2,7 Pflanzen/m²« und »Hoher Draht 2,1 Pflanzen/m² bzw. 3,15 Triebe/m²« brachten in den Versuchen die höchsten Ertragsleistungen.

Das »Qlipr-System« unter Verwendung von Pellikaan-Haken hat sich für den Anbau von Gurken am Hohen Draht ausgezeichnet bewährt.

Das Fehlen sehr guter Spezialsorten sowie das Risiko von Ertragsausfällen durch Stängelbotrytis stellen momentan die größten Probleme in der Gewährleistung der Ertragssicherheit dar.

Die Anbauverfahren am Hohen Draht verlangen ein verändertes Herangehen an die Arbeitsabläufe beim Gurkenanbau. Besonders die Aufwendungen für die Pflege und die Frequenz dieser Arbeiten sind deutlich höher als im Standardverfahren. Je höher die Bestandesdichte, desto größer ist der Arbeitszeitbedarf pro Flächeneinheit. Bei einer Anbaufläche von 1 ha unter Glas ist von einem Mehrbedarf von bis zu 2 Arbeitskräften auszugehen.

Der Anbau am Hohen Draht führte zu einer Verbesserung der Deckungsbeiträge im Vergleich zum Standard um fast ein Drittel. Das wirtschaftlichste Verfahren war das System »Hoher Draht 2,1 Pflanzen/m² bzw. 3,15 Triebe/m²«.

Die Investitionskosten für die Umstellung von 1 ha Standardverfahren auf den Gurkenanbau am Hohen Draht liegen im Bereich von 70.000 bis 80.000 €.

Während bei den gegenwärtigen Energiekosten im Gewächshausgemüseanbau von 0,04 bis 0,05 €/kWh ein Wechsel vom Standardverfahren auf den Anbau von Gurken am Hohen Draht nicht zwingend erforderlich ist, gewinnt dieses Verfahren bei Energiepreisen ab 0,06 €/kWh zunehmend an Bedeutung, da dann bei einem Ertragsniveau im Bereich 200 Gurken/m² noch eine rentable Gurkenproduktion auf Substrat möglich ist.

Ansprechpartner im LfULG

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 81: Obst-, Gemüse- und Weinbau

Dr. Hermann Laber

Telefon: 0351 2612-8715

E-Mail: Hermann.Laber@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Veröffentlichung

Schriftenreihe Heft 11/2010, Gurken am »Hohen Draht«
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