Ganzjahreskultur von Himbeeren

Laufzeit: 01/2008 – 03/2011

Projektlaufzeit:

01/2008 – 03/2011

Projektziele:

Von 2006 bis 2010 wurde untersucht, ob es möglich ist, in Sachsen wirtschaftlich Himbeeren im beheizten Foliengewächshaus zur Ernteverfrühung und zur Ernteverspätung zu erzeugen.

Im Einzelnen wurden folgende Ziele verfolgt:

  • Bewertung verschiedener Himbeersorten hinsichtlich ihrer Anbaueignung für die Ernteverfrühung und Ernteverspätung im Foliengewächshaus,
  • Erarbeitung von Anbauempfehlungen zum geschützten Himbeeranbau sowie
  • wirtschaftliche Bewertung der Anbauverfahren unter sächsischen Anbaubedingungen.

Projektergebnisse:

  • Durch einen geschützten Anbau im Folientunnel oder Gewächshaus ist es möglich, die Ernte zu verfrühen und zu verspäten. Unter den Standortvoraussetzungen in Dresden ist eine Himbeerernte mit Gewächshaus- und Freilandanbau von Mitte April bis Anfang Dezember möglich.
  • Möglich ist die Containerkultur im Folientunnel mit Sommersorten wie »Gien Ample« und »Tulameen« zur Ernteverfrühung mit einer Ernte von Mitte April bis Mitte Juni sowie der Anbau von Herbstsorten wie »Himbotop«, »Erika« und »Sugana« mit einer Ernte von Ende August bis Anfang Dezember und einer zweiten Ernte von Mitte April bis Mitte Juni.
  • Im geschützten Anbau wird eine bedeutend bessere Fruchtqualität und eine bessere Haltbarkeit im Vergleich zur Freilandware erzielt. Der Ertrag ist höher und die Erntezeit ist länger.
  • Die Produktion im Gewächshaus kann mit einem geringen Pflanzenschutzmitteleinsatz erfolgen. So wurden keine Fungizide gegen Fruchtfäulen eingesetzt. Gegen Spinnmilben und Blattläuse sind Nützlinge einsetzbar.
  • Unter den Standortvoraussetzungen in Dresden ist beim Anbau von Herbstsorten bei einem Ertrag von 3,4 kg/m² (Gesamtertrag Herbst- und Frühjahrsernte) und einem Erlös von 8,50 €/kg (Durchschnittserlös Herbst- und Frühjahrsernte) ein positiver Deckungsbeitrag erzielbar. Beim Anbau der Sommersorten »Gien Ample« und »Tulameen« mit nur einer Ernte im Frühjahr wird bei einem Ertrag von 2,3 kg/ und einem Erlös von 10 €/kg ein positiver Deckungsbeitrag erreicht. Die Erzielung dieser Erträge ist unter den Standortvoraussetzungen in Dresden möglich.
  • Die Containerkultur von Himbeeren im geschützten Anbau ist mit hohen Kosten und einem hohem Anbaurisiko verbunden.
  • Die Wirtschaftlichkeit einer Containerkultur von Himbeeren im beheizten Foliengewächshaus ist abhängig von der Entwicklung der Heizkosten, der Lohnkosten und der Preisentwicklung bei Himbeeren. Bei der Containerkultur von Himbeeren sind die Lohnkosten für Pflege und Ernte ein hoher Kostenfaktor. Die Lohnkosten für Saisonarbeitskräfte werden in den nächsten Jahren steigen.
  • Das Interesse in Deutschland an einer Ernteverfrühung und Ernteverspätung von Himbeeren im geschützten Anbau ist in den letzten Jahren gestiegen. Höhere Angebotsmengen ziehen oft auch einen geringeren Preis nach sich. Die Containerkultur von Himbeeren zur Ernteverfrühung und Ernteverspätung im beheizten Foliengewächshaus ist nur mit sehr hohen Erträgen und hohen Preisen wirtschaftlich.
  • Zur Erzielung hoher Erträge ist ein sicheres Beherrschen des Anbauverfahrens notwendig. Vor der Entscheidung für diese Kultur ist eine genaue Prüfung der Marktsituation notwendig.

Ansprechpartner im LfULG

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 81: Obst-, Gemüse- und Weinbau

Dr. Gabriele Krieghoff

Telefon: (0351) 2612 - 8707

E-Mail: Gabriele.Krieghoff@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.smul.sachsen.de/lfulg

Veranstaltungen/Veröffentlichungen

Abschlussbericht

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