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Weinbau in Sachsen

Weinrebe Weinbau Sachsen © SMUL

Zum Anbaugebiet Sachsen gehören Rebflächen in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die Ertragsrebfläche im Anbaugebiet Sachsen betrug im Jahr 2024 520 ha. Davon befinden sich 489 ha im Freistaat Sachsen. Am 1. Januar 2016 ist das neue EU-Genehmigungssystem für Rebpflanzungen in Kraft getreten. Die nationale Umsetzung erfolgt durch das Weingesetz, welches für die Jahre 2016 bis 2024 einen Prozentsatz von 0,3% der tatsächlich zum 31. Juli des Vorjahres mit Reben bepflanzten Gesamtfläche für Neuanpflanzungen in ganz Deutschland festlegt.

In den letzten Jahren ist die Anzahl der Kleinwinzer rückläufig. Dieser Rückgang liegt u.a. an der Überalterung der Winzer und der damit verbundenen Aufgabe der Bewirtschaftung der Rebflächen. Ebenso werden erhöhte Produktionskosten, die das Anbauverfahren unrentabel gestalten, als Grund genannt. Im Gegensatz dazu hat sich die Zahl der im Haupt- und Nebenerwerb tätigen Winzer von insgesamt 34 im Jahr 2007 auf 80 im Jahr 2024 mehr als verdoppelt.

Im Anbaugebiet wird eine Vielzahl von Rebsorten angebaut. Insgesamt sind derzeit 81 Rebsorten registriert. Auf 81 % der Fläche wachsen weiße Rebsorten und auf 19 % rote Rebsorten. Den größten Flächenanteil bei den bestockten weißen Rebsorten haben ‘Riesling‘, ‘Müller-Thurgau‘, ‘Weißburgunder‘ und ‘Grauburgunder‘. Bei den roten Sorten besitzen ‘Spätburgunder‘ und ‘Dornfelder‘ die größte Anbaubedeutung.

Rebsortenspiegel 2024

Rebsortenspiegel_2024 © LfULG

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 6,5 ha neu- und wiederbepflanzt. Dabei wurden im Gegensatz zum letzten Jahr wieder mehr Weißweinsorten (5 ha) gepflanzt. Bei der bestockten Rebfläche hat die Sorte ‘Riesling‘ im Jahr 2024 den Spitzenplatz gegenüber der Sorte ‘Müller- Thurgau‘ weiter leicht ausbauen können. Beim Anbau der wichtigsten roten Rebsorten hält der Trend der letzten Jahre weiter an. Demnach nimmt die Anbaufläche der Sorte ‘Dornfelder‘ weiter leicht ab. Hingegen war bei der Sorte ‘Spätburgunder‘ erneut eine Flächenzunahme zu verzeichnen. Derzeit werden im Anbaugebiet Sachsen 55 ha PIWI Sorten (pilzwiderstandsfähige Rebsorten) angebaut. Das entspricht 10,5 % der gesamten bestockten Rebfläche im Anbaugebiet.

Die Erträge des sächsischen Weinbaus unterliegen jährlichen Schwankungen. Ursache sind Witterungseinflüsse, wie Winter und Spätfrostschäden, Hagelereignisse sowie extreme Hitze- und Trockenjahre. Außerdem führen gezielte Schnittmaßnahmen, mit dem Ziel der Steigerung der Qualität der Trauben, zur Mengenreduzierung. Der durchschnittliche Hektarertrag lag im Jahr 2024 witterungsbedingt bei 15 Hektoliter (hl). Im Vergleich zu anderen deutschen Anbaugebieten wurden im Freistaat Sachsen damit die geringsten Durchschnittserträge erreicht.

Goldriesling

Eine Besonderheit stellt die Rebsorte Goldriesling für das sächsische Weinanbaugebiet dar. Die aus dem Elsass stammende Sorte wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Christian Oberlin aus Colmar gezüchtet. Der Anbau der Rebsorte Goldriesling erfolgt fast ausschließlich im sächsischen Weinanbaugebiet auf insgesamt 28,7 ha. Damit zählt der Goldriesling zur 6. wichtigsten Rebsorte in Sachsen.

Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ist seit 1995 der eingetragene Erhaltungszüchter beim Bundessortenamt in Hannover. Durch den Befall mit dem Grauburgundervirus wird derzeit ein neuer Mutterbestand für den Goldriesling aufgebaut. Das LfULG wird voraussichtlich im Jahr 2030 mit der Abgabe von virusfreien Goldrieslingreisern an Rebschulen beginnen.

 

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat Obst-, Gemüse- und Weinbau

Dr. Gabriele Krieghoff

Telefon: 0351 2612-8707

E-Mail: Gabriele.Krieghoff@lfulg.sachsen.de

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