Aktuelles zum Erdbeeranbau
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Die Anbaufläche von Erdbeeren im Freiland im Ertrag in Deutschland ist rückläufig. Während im Jahr 2020 Erdbeeren im Freiland im Ertrag noch auf einer Fläche von 11.189 ha angebaut wurden, betrug die Freilandanbaufläche im Ertrag 2024 nur noch 8.474 ha. Auch die Erntemenge im Freiland im Ertrag ist 2024 mit 78.598 t im Vergleich zu 2020 mit 120.041 t geringer. Hingegen nimmt die Anbaufläche von Erdbeeren im geschützten Anbau kontinuierlich zu, so betrug sie 2020 noch 1.669 ha und 2024 schon 2.046 ha. Die Erntemenge betrug rund 41.754 t, was einen Anteil von 34,7 % an der gesamten Erdbeermenge ausmacht.
Einen eher geringen Anteil an der Erdbeerproduktion macht der ökologische Anbau aus, mit einer Freilandfläche von 211 ha und einer Erntemenge von 1.258 t im Freiland im Ertrag. Im Bereich des ökologischen Anbaus unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen und Gewächshäusern betrug die Anbaufläche im Jahr 2024 rund 76 ha, mit einer Erntemenge von 1.383 t.
Für das Wirtschaftsjahr 2023/24 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch von Erdbeeren rund drei Kilogramm. Der Selbstversorgungsgrad lag bei 40,9 %.
Anbau und Produktion in Deutschland
Erfolgte in den Jahren 2003 bis 2013 ein Anstieg der deutschen Erdbeerfläche im Freiland, so ist sie von 2014 bis 2023 gesunken. Wurden im Jahr 2013 Erdbeeren noch auf einer Fläche von 15.110 ha angebaut, so waren es im Jahr 2023 nur noch 9.324 ha. Das ist ein Rückgang um 38 %. Im Gegensatz zum Freilandanbau ist die Anbaufläche im geschützten Anbau im gleichen Zeitraum von 467 ha auf 2.043 ha gestiegen und hat sich damit mehr als vervierfacht.
Die Erntemenge im Freiland betrug im Jahr 2023 92.695 t. Im gleichen Zeitraum wurden im geschützten Anbau 37.955 t geerntet. Damit stammten bereits 29 % der Erdbeeren aus geschützten Anbau. Erfolgte von 2012 bis 2018 ein steiler Anstieg der Anbaufläche im geschützten Anbau, so hat sich der Flächen zuwachs in den letzten 3 Jahren verlangsamt. Ursachen dafür sind die enormen Kostensteigerungen für den Bau der Anlagen und nahezu aller Produktionsmitte.
Ein Grund für den Flächenrückgang im Freilandanbau sind unter anderem die stark gestiegenen Arbeitskosten infolge der Mindestlohnanpassungen. Bei einer Stellagenkultur im geschützten Anbau sinken dagegen die Arbeitskosten. Es sind bedeutend höhere Pflückleistungen im Vergleich zum Freiland möglich. Außerdem bietet diese Anbauform eine deutlich verlängerte Angebotszeit. Jedoch sind die Investitionskosten sehr hoch und das wirtschaftliche Risiko ist höher.
Der geschützte Erdbeeranbau bewahrt die Pflanzen vor klimawechselbedingt zunehmenden extremen Witterungsbedingungen wie Starkregen, Hagel, Spätfrost und Trockenheit. Ertrag, Qualität sowie die Arbeitsbedingungen sind deutlich besser als im Freilandanbau.
Der Flächenbedarf, um die gleiche Erntemenge zu produzieren, ist geringer. Eine kontinuierliche Marktbelieferung mit Qualitätsware, wie sie der Handel fordert, ist damit möglich.
Mehr als die Hälfte der Erdbeeren, die in Deutschland produziert werden, wachsen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, BadenWürttemberg und Bayern
Mit 300 ha Anbaufläche wächst in Sachsen nur ein kleiner Anteil der deutschen Erdbeeren (3,2 % im Jahr 2023).
Im Gegensatz zur Entwicklung der Erdbeeranbaufläche in Deutschland gab es von 2009 bis 2013 keinen Anstieg der Erdbeerfläche in Sachsen. Seit 2009 ist eher eine anhaltend abnehmende Tendenz zu beobachten.
Während die Fläche im geschützten Anbau in Deutschland von 2015 bis 2023 jährlich gestiegen ist, blieb diese in Sachsen zwischen 8 und 10 ha auf gleichem Niveau.
Der Anteil der Freilandfläche zur Selbstpflücke und Direktvermarktung wächst stetig und beträgt derzeit mehr als die Hälfte der Gesamtfläche. Die Fläche für die indirekte Vermarktung ist gleichzeitig rückläufig. Ursache sind primär die gestiegenen Arbeitskosten für die Ernte und niedrige Erzeugerpreise.
Erdbeeren im geschützten Anbau wurden im Jahr 2023 auf einer Fläche von 9,6 ha angebaut. Das ist ein Flächenanteil von 3,2 % an der gesamten Erdbeerfläche. Im gleichen Jahr betrug der Anteil im geschützten Anbau an der Gesamtfläche in Deutschland 21,9 % und war damit deutlich höher.
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat Obst-, Gemüse- und Weinbau
Dr. Gabriele Krieghoff
Telefon: 0351 2612-8707
