Apfel - Sorten
© LfULG
Im Apfelanbau drängen ständig neue Sorten auf den Markt, deren Anbau- und Vermarktungswürdigkeit unter sächsischen Bedingungen wissenschaftlich bewertet werden muss.
Im Zeichen des fortschreitenden Klimawandels sind die Betriebe gefordert, ihre Sortimente kontinuierlich an die sich ändernden Bedingungen anzupassen. Da beim Apfel mit der Sortenwahl wirtschaftliche Entscheidungen für einen Zeitraum von ca. 20 Jahren getroffen werden, kommt dieser Fragestellung eine besondere Bedeutung zu.
Das Projekt knüpft an das Projekt Untersuchungen zum Sortenspektrum und zur Lagereignung bei Apfel unter Berücksichtigung des Klimawandels an, das 2020 abgeschlossen wird.
Die zeitig am 05.10.20 geernteten Früchte von ‘GS 66‘ waren nach fünfmonatiger Lagerung unter ULO-Bedingungen mit einer CO₂-Konzentration von 1,0 % zur Auslagerung stark von Stippe befallen. Der Erntetermin am 22.10.20 bei fortgeschrittener Reife konnte den Stippebefall bei allen drei CO₂-Varianten auch nach 14tägiger Nachlagerung deutlich reduzieren. Sowohl zur Auslagerung als auch nach 14 Tagen Nachlagerung bei Zimmertemperatur verzeichneten die später geernteten Früchte, die mit einer CO₂-Konzentration von 1,5 % gelagert wurden, die geringsten Schäden. Die Sorte konnte jedoch auch mit ihrem besten Ergebnis nicht an die Lager- und Nachlagerqualitäten der Vergleichssorten ‘Fuji‘ und ‘SQ 159‘ heranreichen.
Die grünschalige Apfelsorte ‘Pia 41‘ zeichnete sich durch sehr gute sensorische Bewertungen einhergehend mit guter Lagerfähigkeit aus. Im Vergleich zu ‘Golden Reinders‘ erreichte die Sorte in drei von vier Prüfjahren mindestens dasselbe Ertragsniveau. Die Geschmacks- und Lagereigenschaften waren bei ‘Pia 41‘ deutlich besser. Da die Sorte durch eine früh einsetzende Entwicklung gekennzeichnet war, wurden in den Jahren 2019 und 2020 die meisten terminalen Blütenknospen von Frühjahrsfrösten geschädigt.
Die Apfelsorte ‘Rusticana‘ fiel 2019 und 2020 mit einer geringen Empfindlichkeit gegen Frühjahrsfröste und durch hohe Erträge positiv auf. Im Vergleich mit ‘Evelina‘ verzeichneten die Blüten von ‘Rusticana‘ sowohl nach einem Frostereignis 2019 in den Vorblütestadien als auch nach drei strengen Frostnächten im März 2020 deutlich geringere Schäden.
'Rusticana', unempfindlich gegen Frühjahrsfrost | hortigate - Der Informationsdienst Gartenbau
Kontakt
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat Obst-, Gemüse- und Weinbau
Sylvia Metzner
Telefon: 0351 2612-8712
E-Mail: Sylvia.Metzner@lfulg.sachsen.de
